BASCHI DÜRR
Sebastian «Baschi» Dürr hat an der Universität Basel Volks- und Betriebswirtschaft studiert (1999: lic.rer.pol.) und war danach Mitarbeiter der Wirtschaftsredaktion Neue Zürcher Zeitung, Kommunikationsberater bei Wirz Investor Relations, Mediensprecher bei Roche und Geschäftsführer von Farner Basel.
Baschi Dürr war von 2003 bis 2013 Mitglied des Grossen Rates Basel-Stadt, war dort unter anderem Präsident der Finanzkommission und gehört seit 2013 dem Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt an (Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartementes).
Baschi Dürr steht nicht hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!
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KLIMACHARTA
1) Netto null bis?
Frühestens in den 2040er Jahren. (0 Punkte)
2) Waren Sie für eine Ausrufung des kantonalen Klimanotstandes vor anderthalb Jahren?
Nein! (0 Punkte)
3) Unterstützen Sie die Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030?
Nein! (0 Punkte)
4) Hat die Schweiz eine grössere Verantwortung und muss mehr zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen als andere?
Nein! (0 Punkte)
5) Ist die Bekämpfung der Klimakrise in unserem heutigen wachstumsorientierten Wirtschaftssystem möglich?
Ja! (0 Punkte)
Baschi Dürr hat 0 von 5 möglichen Punkten erreicht und steht damit nicht hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!
zum BewertungsschemaINTERVIEW
Wieso sollen die Klimastreikenden, welche seit zwei Jahren ein Umdenken in der Klimapoltik fordern, Sie wählen?
Klima ist ganz ein zentrales Thema, aber ich glaube, es ist keines, dass man mit ein paar Schlagworten abtun kann oder mit Visionen, die Politiker versprechen und schon jetzt genau wissen, dass das realpolitisch gar nicht geht. Es ist ein Thema, das wir mit konkreten Massnahmen angehen müssen, um vorwärts zu kommen. Massnahmen, die wir auch umsetzen können und uns so Schritt für Schritt verbessern.
Ist der Klimanotstand Ihrer Meinung momentan ausreichend umgesetzt? Wenn nein, wie wollen Sie das ändern?
Ich war skeptisch, als das Parlament den Notstand ausgerufen hat. Ich glaube, da hat man eine Erwartungshaltung ausgelöst bei der Klimajugend, von der viele gewusst haben, das können wir gar nicht erfüllen. Wir müssen Schritt für Schritt vorwärts gehen. Ich war mit meinem Departement zum Beispiel der erste, der komplett auf Elektromobilität gesetzt hat. Wir waren das erste und bisher einzige Departement, das ganz konkret seinen [ökologischen] Fussabdruck messen lässt, um konkret sehen zu können, wo weitere Massnahmen nötig und möglich sind. Das sind die Schritte, wie wir konkret vorwärts kommen.
Sie sind nicht für Netto Null bis 2030, wieso nicht?
Das wäre technisch sehr anspruchsvoll und realpolitisch nicht machbar. Wir haben zwei Haupttreiber des CO2-Ausstosses, auf der einen Seite die Mobilität und auf der anderen Seite der Gebäudepark, also die Heizung und Kühlung von Häusern. Wenn wir das [Netto 0 THG-Emissionen] bis 2030 erreichen möchten, dann wären Massnahmen nötig, die kaum eine Akzeptanz in der Bevölkerung finden werden und die müssen wir mitnehmen! Wir sehen zur Zeit in Frankreich mit den Gelbwesten, was es bedeutet, wenn man die Leute zurücklässt und Massnahmen durchsetzt, die nicht breit akzeptiert werden.
Wie sieht Ihre Utopie für das klimaverträgliche Basel aus?
Als liberaler Politiker habe ich keine Utopien. Das ist etwas vom gefährlichsten überhaupt, wenn Politiker Utopien ausrufen. Wir stehen ganz schnell in des Dystopie. Schritt für Schritt müssen wir vorwärts kommen, ganz konrekt. Ich habe das gezeigt in den letzten acht Jahren in meinem Departement, auch im wichtigen Klimadossier. Und genau das möchte ich kontinuierlich fortsetzen.
Was wollen Sie in dieser Legislatur in der Klimapolitik konkret umsetzen?
Das, was ich bis jetzt gesagt habe; auf dem Weg, auf dem wir sind, weiter machen! Es stellt sich jetzt noch die Frage, was kann die Kantonsverwaltung noch mehr machen, wieder Stichwort Mobilität und Gebäudepark. Und zweitens: Was machen wir legislatorisch. Hier ist vor allem auch der Bund gefordert. Und schliesslich: Wie können wir Technologien fördern. Ich bin tief überzeugt, dass wir nur mit der Marktwirtschaft, nur mit dem technologischen Wandel und Fortschritt dieses Problem in den Griff bekommen.
Wie wollen Sie Klimapolitik sozialverträglich gestalten?
Ich setze nicht auf eine Klimapolitik mit einem Haufen Verbote, sondern mit einem Haufen Möglichkeiten und einem Haufen Anreize. Das ist etwas, von dem alle am Schluss profitieren werden.