KLIMACHARTA BASEL

BEAT JANS

Beat Jans ist gelernter Landwirt und studierter Umwelt­natur­wissenschaftler. Er hat in der Entwicklungs­zusammenarbeit gearbeitet, war zuerst Projektleiter, dann Mitglied der Geschäftsleitung von ProNatura und ist seit 2014 selbstständiger Berater im Bereich Nachhaltigkeit und Kommunikation.

Von 2001 bis 2011 war Beat Jans Mitglied des Grossen Rats Basel, danach Nationalrat für die SP. 2020 wurde er in den Regierungsrat Basel-Stadt gewählt und kandidiert nun zusätzlich für das Regierungs­rats­präsidium.

Beat Jans steht grossteils hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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KLIMACHARTA

1) Netto null bis?
2030! (1 Punkt)

2) Waren Sie für eine Ausrufung des kantonalen Klimanotstandes vor anderthalb Jahren?
Ja! (1 Punkt)

3) Unterstützen Sie die Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030?
Ja! (1 Punkt)

4) Hat die Schweiz eine grössere Verantwortung und muss mehr zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen als andere?
Ja, auf jeden Fall! (1 Punkt)

5) Ist die Bekämpfung der Klimakrise in unserem heutigen wachstums­orientierten Wirtschaftssystem möglich?
Es ist schwierig, es braucht ein Umdenken, aber es muss möglich sein! (0 Punkte)

Beat Jans hat 4 von 5 möglichen Punkten erreicht und steht damit grossteils hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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INTERVIEW

Wieso sollen die Klimastreikenden, welche seit zwei Jahren ein Umdenken in der Klimapoltik fordern, Sie wählen?
Ich bin Umweltnaturwissenschaftler und seit meinem Studium setze ich mich für Klimaschutz ein. Ich will im Regierungspräsidium das Thema Klimaschutz zuoberst platzieren. Ich möchte, dass wir auch die nötigen Strukturen und die nötige Aufmerksamkeit haben in der Regierung, damit Basel zu einer Lokomotive im Klimaschutz wird, die eine Ausstrahlung hat und voran geht, ein Ort, wo sich innovative Menschen niederlassen und den Klimaschutz voran bringen.

Ist der Klimanotstand Ihrer Meinung momentan ausreichend umgesetzt? Wenn nein, wie wollen Sie das ändern?
Es ist natürlich wahnsinnig schwierig die Emissionen dieser Wirtschaft, die abhängig ist im Moment von Fossilen ganz auf Null zu bringen und das werden wir vielleicht auch bis 2030 nicht schaffen. Das ist eine unglaubliche Herausforderung. Aber jetzt geht es darum, möglichst schnell möglichst viel herunter zu bringen und für das brauchen wir grosse Investitionen, ein grosses Umdenken, sowohl im Finanzmarkt, als auch in der Wärme- und Energieerzeugung. Die müssen wir komplett umkrempeln und das will ich hier in Basel versuchen!

Wie wollen Sie Klimapolitik sozialverträglich gestalten?
Zum Beispiel, in dem wir den Wärmemarkt umbauen, dass die Industriellen Werke Basel (IWB) dafür sorgen, dass man mit erneuerbarer Fernwärme überall heizen kann. Das ist sozialverträglich weil es über Investitionen vom Kanton finanziert wird. Das ist demokratisch sogar abgestützt, weil die IWB gehören dem Kanton. Das Geld geht nachher nicht mehr an Öl- oder Gas-liefernde Länder, sondern es bleibt bei uns und kann weiter investiert werden in Massnahmen zum Klimaschutz und führt am Schluss dazu, dass die Energieversorgung sogar günstiger wird als wenn wir mit Öl und Gas heizen müssen. Das ist ein Beispiel für sozialverträglichen Klimaschutz.

Sie sind für Netto Null bis 2030, wieso?
Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Industrieländer, die reichen, die weiter entwickelten Länder voran gehen müssen, damit wirs schaffen weltweit bis 2050 auf null [THG-Emissionen] zu kommen, oder lieber noch früher. Darum ist ganz klar, das wir besonders grosse Anstrengungen machen müssen in unserem Kanton, der ein reicher Kanton ist, der wahnsinnig gut aufgestellt ist und von dem ich überzeugt bin, dass es auch eine grosse Chance ist, sich positionieren zu können in diesem Bereich. Die Zukunft liegt im fossilfreien Wirtschaften und sonst niergens!

Wie sieht Ihre Utopie für das klimaverträgliche Basel aus?
Ich wünsche mir, dass junge Menschen, dass Start-Ups, dass Unternehmen, dass aber auch die grossen Konzerne den Aufbruch wagen und sagen: Wir machen alles, dass wir bis 2030 die klimafreundlichste Stadt Europas werden. 2025 möchten wir den European Green Capital Award gewinnen und schon dann die Stadt sein, die am meisten CO2 gesenkt hat in ganz Europa. Ich glaube, wir können das, aber es braucht natürlich einen riesen Effort und den politischen Willen und es braucht eine rot-grüne Mehrheit in der Regierung, damit wir diese Prioritäten entsprechend setzen können.

Was wollen Sie in dieser Legislatur in der Klimapolitik konkret umsetzen?
Ich will das Klima grad am Anfang zu einem Topthema machen. Ich will, dass das Amt für Umwelt und Energie ins Präsidialdepartement kommt, dass auch klar ist, es ist zu oberst angesiedelt dieses Thema. Und dann will ich wirklich rasch die Fernwärme ausbauen, erneuerbare Fernwärme, dass wir möglichst bald alle Öl- und Gasheizungen ersetzen können in Basel. Als zweites will ich eine Solar-Offensive, dass wir sehr rasch erneuerbar die eigene Energie produzieren können. Und dann will ich auf jeden Fall auch eine Begrünungsoffensive. Wir müssen einen Teil des Strassenraums freigeben für Grünes, für Pflanzen, für öffentliche Räume. Das sind jetzt drei Schwerpunkt-Projekte, die ich verfolgen möchte.

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