KLIMACHARTA BASEL

ESTHER KELLER

Esther Keller hat schon während des Studiums an der Universität Basel als Journalistin fürs Fernsehen gearbeitet. Heute ist sie selbständige Autorin, Moderatorin und Kommunikationsberaterin. Sie ist in verschiedenen Vorständen von gemeinnnützigen Vereinen tätig. Unter anderem in der Startup Academy Basel, im Kunsthaus Baselland sowie beim Freiwilligen Museumsverein.

Seit 2016 ist Esther Keller Mitglied der glp Basel-Stadt. Innerhalb der glp leitet sie die Arbeitsgruppe Smart City, die Ideen für eine lebenswerte Stadt entwickelt und in den politischen Prozess bringt. Seit Mai 2019 sitzt sie im Grossen Rat. Ausserdem ist sie Mitglied der Delegierten­versammlung der glp Schweiz.

Esther Keller steht teilweise hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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KLIMACHARTA

1) Netto null bis?
2040! (0 Punkte)

2) Waren Sie für eine Ausrufung des kantonalen Klimanotstandes vor anderthalb Jahren?
Ja! (1 Punkt)

3) Unterstützen Sie die Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030?
Ja! (1 Punkt)

4) Hat die Schweiz eine grössere Verantwortung und muss mehr zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen als andere?
Ja! (1 Punkt)

5) Ist die Bekämpfung der Klimakrise in unserem heutigen wachstums­orientierten Wirtschaftssystem möglich?
Ja! (0 Punkte)

Esther Keller hat 3 von 5 möglichen Punkten erreicht und steht damit teilweise hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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INTERVIEW

Wieso sollen die Klimastreikenden, welche seit zwei Jahren ein Umdenken in der Klimapoltik fordern, Sie wählen?
Mir ist das Klima wirklich sehr wichtig. Das war auch schon am Anfang der Kampagne im August eine meiner Top-Prioritäten. Eine ganz grosse Sorgen, die wir haben, ist Corona, das ist ganz klar. Aber wir dürfen langfristige Sachen, wie das Klima, nicht aus den Augen verlieren. Wir haben einen Zeitdruck. Wir müssen Sachen machen und für das stehe ich wirklich mit Überzeugung ein.

Ist der Klimanotstand Ihrer Meinung momentan ausreichend umgesetzt? Wenn nein, wie wollen Sie das ändern?
Ich finde, es gibt noch ganz viel Handlungsbedarf. Einerseits sollte man Innovationen vorantreiben. Mir ist das immer noch zu wenig präsent! Auch in der Wirtschaftsförderung. Es gibt viele Unternehmen mit tollen Ideen, zum Beispiel habe ich gerade eben ein Start-Up kennen gelernt, upVolt, das alte Batterien recycled und einsetzt und wenn man solche Start-Ups unterstützt, dann können die tatsächlich viel dazu beitragen, dass wir unseren Fussabdruck verkleinern. Aber ist gibt noch viel mehr Bereiche. Angefangen bei Solardächern oder Stadtbegrünung oder Wasser in der Stadt, um die Temperaturen zu senken, Regenwasser sammeln. Es gibt noch ganz viel, man könnte eine ganze Liste machen.

Sie sind nicht für Netto Null bis 2030, wieso nicht?
Ich muss es so sagen: Ich unterstütze die Initiative, die ja das Ziel hat bis 2030. Ich glaube aber, 2030 ist wirklich unglaublich ambitioniert und da habe ich zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits finde ich, ja, gehen wir für dieses Ziel und andererseits glaube ich, wirds tatsächlich schwierig, das zu erreichen, weils halt nur noch zehn Jahre sind und weil vieles auch von Eigenverantwortung abhängt und davon, wie viel die Bevölkerung bereit ist mitzutragen. Wenn halt niemand auf das eigene Auto verzichten will und kein Car-Sharing will, wenn auch niemand bereit ist, sich auch im privaten Konsum ein bisschen einzuschränken, dann wirds einfach ganz schwierig diese Ziele zu erreichen.

Wie sieht Ihre Utopie für das klimaverträgliche Basel aus?
Ich glaube wir müssen viel grüner werden. Wir müssen ganz viele Firmen ansiedeln, die Innovationen machen können, die dem Klima zugutekommen, und diese sollten wir am besten auch noch exportieren. Also nicht nur hier in Basel anwenden, sondern auch Technologien entwickeln, die dann andere Länder spannend finden und mit denen wir auch etwas dazu beitragen können, die aktuellen wirtschaftlich schlechten Zeiten wegen Corona zu überwinden.

Wie wollen Sie Klimapolitik sozialverträglich gestalten?
Ich glaube, das hängt zusammen. Für mich ist Klima auch sozialgerecht und umgekehrt. Ich glaube nicht, dass das ein Widerspruch sein muss, so wie ich als Grünliberale auch glaube, dass es kein Widerspruch sein muss mit der Wirtschaft. Auch die muss ein Interesse daran haben, dass wir langfristig Sorge tragen zum Klima. Wo wir aufpassen müssen, ist dass wir nicht einfach alles teurer machen, weil dann ist es eben nicht so sozialverträglich. Gleichzeitig Stichwort Kostenwahrheit. 30 Franken für einen Flug nach Berlin sind nicht die reellen Kosten ürs Klima. Dort werden Sachen sicher teurer.

Was wollen Sie in dieser Legislatur in der Klimapolitik konkret umsetzen?
Ähnlich wie Beat Jans finde auch ich, dass das Präsidialdepartement (PD) eine Rolle übernehmen soll. Das PD hat ja eine ganz wichtige Funktion. Es ist das Strategiedepartement, das Zukunftsdepartement. An einem Punkt bin ich anderer Meinung. Er hat ja den Vorschlag gebracht, das Amt für Energie ins PD nimmt und ich glaube, man sollte weniger Fachbereiche integrieren als mehr die Querschnittsfunktion stärken. Zum Beispiel kann man beim Bauen ganz viel Energie sparen, wenns gut gemacht wird. Darum sollte man doch die Querschnittsfunktion zum Baudepartement stärken oder zu den anderen Departementen. Ich glaube, PD stärken, dort einen starken Klimafokus setzen und dann kommen wir auf einen guten Weg!

zu allen Kandidierenden