KLIMACHARTA BASEL

STEPHANIE EYMANN

Stephanie Eymann wurde 1979 in Basel geboren und wuchs in Kleinbasel auf. Nach ihrer Matura (Typus B) im Jahr 1998, hat sie ihren Lebensmittelpunkt ins Oberbaselbiet verlegt. Ab Herbst 1999 studierte sie Jura an der Uni Basel und entdeckte ihr Interesse für das öffentliche Recht, insbesondere das Strafrecht. Ihre Dissertation verfasste sie zu einem strafprozessualen Thema. 2012 schloss sie schliesslich das Anwaltsexamen im Kanton Basel-Landschaft ab.

Zwischen 2013 und 2017 hat Stephanie Eymann als Staatsanwältin im Baselbiet gearbeitet und leitet seit 2017 die Verkehrspolizei Basel-Landschaft. Seit Mitte 2019 lebt sie wieder in Kleinbasel und kandidiert jetzt für den Regierungsrat und das Regierungsratspräsidium.

Stephanie Eymann steht nicht wirklich hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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Da sich Stephanie Eymann aufgrund von Corona zur Zeit in Quarantäne befindet, hat sie unsere Fragen schriftlich beantwortet.

KLIMACHARTA

1) Netto null bis?
Früher als 2050! (0 Punkte)

2) Waren Sie für eine Ausrufung des kantonalen Klimanotstandes vor anderthalb Jahren?
Ich war damals noch nicht in der Basler Politik, aber ja! (1 Punkt)

3) Unterstützen Sie die Klimagerechtigkeitsinitiative Basel2030?
Nein! (0 Punkte)

4) Hat die Schweiz eine grössere Verantwortung und muss mehr zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen als andere?
Ja! (1 Punkt)

5) Ist die Bekämpfung der Klimakrise in unserem heutigen wachstums­orientierten Wirtschaftssystem möglich?
Ja! (0 Punkte)

Stephanie Eymann hat 2 von 5 möglichen Punkten erreicht und steht damit nicht wirklich hinter den Forderungen der Klimastreik-Bewegung Basel!

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INTERVIEW

Wieso sollen die Klimastreikenden, welche seit zwei Jahren ein Umdenken in der Klimapoltik fordern, Sie wählen?
Weil meine Partei, die LDP seit Jahren nicht nur die Wirtschaft unterstützt, sondern auch die Umwelt und das Klima. Weil es wichtig ist, auch im bürgerlichen Lager Unterstützung für Lösungen zu haben, das möchte ich als Regierungsrätin leisten. Im Präsidialdepartement kann man die politische Agenda beeinflussen auch ohne Ämterverschiebung.

Ist der Klimanotstand Ihrer Meinung momentan ausreichend umgesetzt? Wenn nein, wie wollen Sie das ändern?
Der Notstand hatte vor allem deklamatorische Wirkung und so schon einiges erreicht. Die Bevölkerung ist auf das Thema stark sensibilisiert worden. Bei uns wurde dank der LDP eine Spezialkommission im Grossen Rat für Klimathemen gebildet. Leider haben noch nicht alle erkannt, mit welchen Mitteln man noch mehr erreichen könnte; so wurde der Vorstoss unseres Nationalrats, eine Madame oder Monsieur Klima einzusetzen, leider vom Bundesrat abgelehnt.

Sie sind nicht für Netto Null bis 2030, wieso nicht?
Diese Zielsetzung ist nicht ohne starke Widerstände erreichbar und die Zeit ist zu kurz. Wir brauchen Geschlossenheit und keine Grabenkämpfe. Lassen Sie und zuerst die „low hanging fruit“ ernten . Mit einer Solaroffensive und Plusenergiebauten leisten wir in kurzer Zeit enorme Beiträge. Der Grosspeter-Turm weißt auch Solarpannels an der Fassade auf, so kann ein grosser Teil des Strombedarfs gedeckt werden. Eben erst wurde im Grossen Rat ein Anzug überwiesen zur Lancierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien und Beschleunigung der Gebäudesanierungen, in diese Richtung muss es gehen. Wenn wir nur schon alle staatlichen Gebäude damit versehen, wie das Immobilien Basel-Stadt bis 2050 plant, erreichen wir viel.
Ich bin für Anreize an private Hauseigentümerschaften, zeitlich befristet, damit es rasch vorwärts geht. Evtl. braucht es auch höhere Beträge für Heizungserneuerungen, das Geld ist vorhanden.

Wie wollen Sie Klimapolitik sozialverträglich gestalten?
Ich fasse Sozialverträglichkeit weiter: Nicht nur gilt es zu verhindern, dass Leute mit tieferem Einkommen über Gebühren belastet werden, wir müssen auch aufpassen, dass die gesamte Bevölkerung die Massnahmen akzeptiert und nicht als unverträglich ablehnt. Die Devise heisst: nicht übertreiben mit staatlichen Vorschriften und attraktive Anreize anbieten.

Wie sieht Ihre Utopie für das klimaverträgliche Basel aus?
Möglichst früher als 2050 Netto Null. Wir dürfen uns nicht nur auf unsere 37km2 fokussieren. Vieles wird auf Bundesebene geregelt und 2/3 des Umlandes liegen im Ausland. Eine Klimaexklave Basel genügt nicht. Wir müssen unbedingt über unsere Grenze hinausblicken und zusammen Lösungen anstreben, gerade bei der Mobilität als Region mit 60'000 Grenzgängern.

Was wollen Sie in dieser Legislatur in der Klimapolitik konkret umsetzen?
In erster Linie das Energiegesetz weiter umsetzen, den Ausbau der Fernwärme beschleunigen, wie schon erwähnt die Förderung der Fotovoltaik und der Ausbau der Null-Emissions-Mobilität. Um dem Velo- und Fussgängerverkehr mehr Raum zur Verfügung zu stellen, braucht es unterirdischen Parkraum.

Beat Jans will Klima- und Umweltschutz im PD ansiedeln und so zur Chefsache und zu einem Querschnittsthema machen. Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Nichts. Im WSU unter Regierungsrat Christoph Brutschin wurde hervorragende Arbeit - auch in der Klimapolitik geleistet. Klimaschutz muss vom Regierungskollegium prioritär behandelt werden, dazu braucht es kein Verschieben der Amtsstelle.

zu allen Kandidierenden