Anton Bierl
Kanton: riehen
Geburtsjahr: 1960
Partei: LDP
Listenbezeichnung: Liste 3
Kandidierendennummer: 03.02
Kandidatur: Grossrat
Klimanotstand (1. Forderung)
Wir fordern, dass die Schweiz den nationalen Klimanotstand ausruft: “Die Schweiz anerkennt die Klimakatastrophe als zu bewältigende Krise. Sie hat folglich auf diese Krise zu reagieren und die Gesellschaft kompetent darüber zu informieren.”

Ich setze mich aktiv für die Umsetzung dieser Forderung ein.

Diesbezüglich schlage ich folgende politischen Massnahmen vor:
Vor allem schadstoffverbrauchsabhängige Massnahmen sollten z.T. sozial verträglich eingeführt werden.

Wer viel Auto fährt, sollte nach den gefahrenen km und nach dem Verbrauch in der Schweiz Abgaben zahlen.

Umsteigen auf ÖV und in der Stadt und näheren Umgebung auf das Velo. Umgestaltung von Strassen, Ende des einseitigen Autonahnbaus. Ausbau des Schienenververkehrs.

Finanzielle Anreize für Umsteiger auf das Velo schaffen. Schaffung von Velorouten. Abbau der Subventionen für den Auto- und LKW-Verkehr.

Man sollte Energie-Kontingente für die Industrie einführen.

Massnahmen der Wärmedämmung bei Eigenheimen sollten eingeleitet werden.

Feste Klimaziele sind zu definieren und man sollte für eine pragmatische-realistische Durchführung sorgen, die für die Ökononmie und die Industrie machbar ist.
Netto 0 bis 2030 (2. Forderung)
Wir fordern, dass die Schweiz bis 2030 im Inland netto 0 Treibhausgasemissionen ohne Einplanung von Kompensationstechnologien verursacht. Die netto Treibhausgasemissionen müssen zwischen 1.1.2020 und 1.1.2024 um mindestens 13% pro Jahr sinken, und danach um mindestens 8% pro Jahr sinken bis 1.1.2030. Alle Anteile verstehen sich relativ zu den Emissionen von 2018.

Ich setze mich aktiv für die Umsetzung dieser Forderung ein.

Diesbezüglich schlage ich folgende politischen Massnahmen vor:
Definieren und Umsetzung von klaren sowie machbaren Zielen und konkreten Klimamassnahmen (s.o.) beim Bund und in den Kantonen.

Dies muss im Einklang mit der demokratischen Willensbildung in Begleitung und Beratung durch die Wissenschaft geschehen. Dabei muss die Leistungsfähigkeit der Schweiz stets im Auge behalten werden, ohne die Bevölkerung und die Wirtschaft zu überfordern.
Klimagerechtigkeit (3. Forderung)
Wir fordern Klimagerechtigkeit.

Ich setze mich aktiv für die Umsetzung dieser Forderung ein.

Diesbezüglich schlage ich folgende politischen Massnahmen vor:
Autofahren muss nach Verbrauch, Treibhausemission, Grösse (s. SUV-Problematik), Energieart finanziell belastet werden. Diese Einnahmen müssen für Ausgleichszahlungen zur Verfügung gestellt werden.

Das Verursacherprinzip ist stets einzuhalten.

Förderung von Elektromotoren und alternativen Energien. In Elektromotoren liegt nicht das alleinige Heil (s. Energieverbrauchskoeffizienz für Batterien). Anreize für ein Leben in der Stadt mit kurzen Wegen sollten geschaffen werden. Ein Umdenken in Hinsicht auf die Zersiedlung in der weiten Agglomeration und in Bezug auf Pendeln ist erforderlich. Keine Subvention von Pendeln durch Steuer und GA. Allmähliche und planbare Abschaffung von sämtlichen diesbezüglichen Steuerabzügen.

Fliegen muss für alle viel teurer werden. Man könnte an die Einführung von Energieverbrauchs- und Emissionskonten für alle Bürgerinnen und Bürger denken.

Die Sozialverträglichkeit ist in unserer kulturellen Tradition auch nach den Vorstellungen der christlichen Soziallehre umzusetzen. Hilfe für Bedürftige ist zu gewährleisten.
Systemwandel (Klausel)
Falls diesen Forderungen im aktuellen System nicht nachgekommen werden kann, braucht es einen Systemwandel.

Ich setze mich aktiv für die Umsetzung dieser Forderung ein.

Diesbezüglich schlage ich folgende politischen Massnahmen vor:
Wir müssen uns den Herausforderungen an die Zukunft stellen und die Massnahmen im Einklang mit der wissenschaftlichen Expertise in der Politik umsetzen. Diese muss zugleich eng mit den ökonomischen Möglichkeiten – es hilft nichts, wenn wir die Wirtschaft abwürgen und neue soziale Probleme erzeugen – sozialen und den juristischen Sachverhalten abgestimmt werden. Ethische, historisch-kulturelle und sozialwiss. Beratung und Unterstützung ist im Prozess der konkreten politischen Implementierung stets beizuziehen.

Zugleich ist der Wille des Volks stets zu berücksichtigen. Alle sollten auf diesem für uns entscheidenden Weg in die Zukunft mitgenommen werden. Dies erfordert viel Überzeugungsarbeit.

Die Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen ist immens. Wir müssen an unsere Kinder und Enkel denken.

Eine Kehrtwende muss vor allem auch im Denken geschehen. Dies bedarf einer Förderung von Kultur, von Wissen über ökologische und ganzheitliche Konzepte im historischen Ablauf unserer Tradition und europäischen Kultur von der Antike bis in die Neuzeit.

Es hilft keine utopisch-ökolologische Planwirtschaft getragen von einem Diktat eines kybernetischen Machbarkeitswahns oder getrieben von einem besserwisserischen und politisch-korrekten moralischen Imperativ, sondern ein solcher Prozess muss stets demokratisch ausgehandelt und im Konsens aller in Gang gehalten werden.